Sports Awards Kanton Bern

Sports Awards Kanton Bern
Bild: zVg

Im November hat der Kanton Bern seine Sportlerinnen und Sportler des JAhres ausgezeichnet. Ebenso sind zwei Sportbären für besondere leistungen im Sport vergeben worden. ich durfte die Laudatio für meinen Trainerkollegen Adrian Rothenbühler halten, was mir eine grosse Ehre war.

Laudatio
Ein Preis für besondere Verdienste im Sport. Dieses Jahr habe ich die Ehre einen Menschen zu würdigen, der Athletinnen und Athleten an die Spitze, auch international, gebracht hat. Sein Verdienst dreht sich aber nur am Rande darum. Ich komme noch dazu.

Wie habe ich diesen Menschen kennengelernt?
Vor ca. 30 Jahren, keuchend unter einem Sandsack auf den Schultern in einem Kraftraum in Bern. Er war daran, Aufsteiger auf einem Kastenteil auszuführen. Unsere Wege haben sich immer wieder einmal gekreuzt aber erst in den letzten zehn Jahren durfte ich immer wieder erleben, wieviel diese Person für den Sport mit Leidenschaft opfert. Wobei er das sicher nicht als Opfer bezeichnet.

Wie schon erwähnt, geht es hier nicht um Titel und Prestige. Viel wertvoller ist die Arbeit, welcher er als Trainer an der Basis geleistet hat und immer noch leistet.

Ihm war immer wichtig, dass seine Sportler und Sportlerinnen begleitet werden und nicht nur angeleitet.

So müssen diese immer auch selbst Verantwortung für Trainingsinhalte und Intensitäten übernehmen. Sie sind befähigt worden, mitzudenken und auf ihre Körper zu achten. Grenzen auszuloten aber auch Grenzen zu setzen. Abhängigkeiten zum Coach gab es nicht- eine Zusammenarbeit, ein Austausch waren oder sind ihre gemeinsame Basis. Die Athleten und Athletinnen stehen im Zentrum

Wer ist dieser Mensch?
• Sowohl Trainer als auch begnadeter Ausbildner
• Er versteht es, sein Wissen weiterzugeben und nicht im geheimenKämmerlein zu konservieren.
• Auf seine Art ist er «ä chli ä Sträber».
• Mutig. Er eifert nicht jedem Trend nach und Zirkustraining war noch nie sein Ding. Er nutzt Bewährtes effizient oder gestaltetes es etwas um.
• Er schwört auf farbige Socken. Ich vermute, dass er auch heute eine solche Spezies trägt.
• Er hinterfragt sich oft und will immer wieder von anderen Sportarten lernen.
• Er geht oft fast zu hart mit sich ins Gericht.
• Er malt die schönsten und strukturiertesten Flipcharts.
• Viel schüchterner als man denkt und nein, er ist nicht arrogant.
• Er hat einen «fadegradä» Humor.
• Als Mann kennt er zyklusorientiertes Training bei Frauen.

Ich schätze dich als Trainerkollege, als Menschen, mit dem ich mich austauschen kann und auch mal fluchen, als Mentor und vieles mehr. Adrian Rothenbühler, du hast den Leistungssport menschlicher und würdiger gemacht und ihm trotzdem alles abverlangt. Du hast hoffentlich noch lange nicht genug davon. Du hast den Sportbär verdient.