belarus Lukaschenkos Sporttempel in Minsk

Seit einer Woche verweile ich an den Eishockeymeisterschaften in MInsk und bin dort für den IIHF tätig. Ziel ist es, wie es Blick am Abend geschrieben hat, eine neue Technologie zu implementieren. Mehr dazu könnt ihr im nächsten halben Jahr auf www.zrydreinhard.com erfahren. Ich hatte keine Ahnung, was mich erwartet. Natürlich war mir bewusst, dass die Eisstadien perfekt sein werden und auch mein Hotel. Aber ich habe Armut in der Stadt erwartet. Dem ist im ersten Augenblick nicht so. Eine äusserst gepflegte, saubere Stadt mit viel Grünflächen und Erholungszonen zeigte sich von ihrer besten und schicksten Seite. Auch das „gelbe M“ und Coca Cola sind überall präsent. Die Sportsadien sind eine Wucht und zwar nicht nur die Eisstadien. Der westliche Einschlag ist auch in der sogenannt letzten Diktatur Europas sichtbar. Lukaschenko hat sich in Minsk ein persönliches Denkmal erbaut. Die Minsk Arena kostete fast eine halbe Milliarde Franken. Die beiden Stadien sind während den Spielen bestens besetzt, das Publikum ist fröhlich und bei bester Stimmung. Trotzdem werde  ich das Gefühl nicht los, dass sehr viel Show dahinter steckt. Die Sicherheitsvorkehrungen sind beispielsweise enorm. Überall wird man durchsucht und abgetastet, Computer müssen geöffnet werden und sämtliche Objekte werden unter die Lupe genommen. Auch meine Kaugummidose musste daran glauben. Könnte ja eine Bombe drin sein.Ich habe mich mit einheimischen Volontärinnen unterhalten. Sie sprechen alle nur positiv über die Eishockey- WM und wie viel sie Minsk auch zukünftig bringen wird. Die Stadt sei dank diesem Event aufgemöbelt und auf Hochglanz poliert worden. Nun, interessant war aber von anderen Weissrussinnen zu hören, dass arme Leute einfach an den Stadtrand verfrachtet worden sind und dass sich nur Reiche die Stadt Minsk leisten können. Das Preisniveau ist sehr hoch In Minsk und ich kann mir kaum vorstellen, dass bei ihren tiefen Löhnen, sich die Leute die teuren Geschäfte leisten können. Ich kann es selber schlecht beurteilen, da ich tatsächlich nur zwischen den Eisstadien hin und her pendle. Ich kann den Event bis Anhin nur positiv bewerten aber ich spreche nur vom Event an sich. Die Menschen sind äusserst gastfreundlich. Aber eben, zwei Gesichter prägen die Weltmeisterschaften. Ich darf gar nicht daran denken, wie es in Brasilien sein wird und hoffentlich wird Katar nie statt finden.

Was hat Eishockey mit Politik zu tun?