Sparmassnahme Sport

Sparmassnahme Sport

Drei sportpolitische Themen haben mich im letzten Monat beschäftigt – ein kantonales, ein nationales und ein internationales. Nachdem wir in den letzten Wochen im Grossen Rat des Kantons Bern zahlreiche Sparmassnahmen hinnehmen mussten, blutete auch noch der Sport. Das hat mir zu Schaffen gemacht, liebe Leserinnen und Leser. Seit Monaten hat der überparteiliche Sportrat gekämpft und lobbiert. Am Ende haben uns vier Stimmen gefehlt – vorwiegend hat uns die „Volkspartei“ zu Fall gebracht. Wir Sportpolitiker, mussten schweren Herzens hinnehmen, dass Jugend- und Sport Camps wie Skilager und Sommersportlager sowie zahlreiche andere Angebote für unsere Jugendlichen zukünftig gestrichen werden. Noch deutlicher bodigte das Parlament die kantonale Unterstützung für kleine und mittelgrosse Sportevents.

Projekte wie die Eisplanade, die Beachvolleyball EM oder der Uhrencup werden in einem viel geringeren Rahmen unterstützt. Genau solche Anlässe sind jedoch wichtig für die Region. Für einen Augenblick steht diese im Rampenlicht und auch kleinere Sportarten können sich präsentieren. Eine Europameisterschaft im Kunstturnen ist ein Leuchtturm mit internationaler Ausstrahlung und hat einen äusserst positiven Effekt auf das Image des Kantons. Fehlt zukünftig das Geld des Kantons, müssen andere Austragungsorte ins Auge gefasst werden. Andere Kantone werden sich freuen. So unsportlich zeigte sich unsere Regierung und unser Parlament. Wenig weitsichtig. Und längerfristig werden mit diesen vermeintlichen Sparmassnahmen viel mehr Kosten generiert. Weniger Bewegung hat einen negativen Einfluss auf die Volksgesundheit.

Die Krankenkassenprämien werden dadurch bestimmt auch nicht tiefer. Ich hoffe, dass all die Verhinderer der Breitensportförderung sich zukünftig nicht mehr an VIP-Events von Sportanlässen sehen lassen und auf das Foto zusammen mit dem erfolgreichen Sportler verzichten. Vom kantonalen Ärger zum nationalen Unmut: Ganz abgebrüht präsentierte sich der Sportgigant Nike Schweiz. Mit einem Umsatzrekord von 100 Mio. Franken hat der Konzern ganz legal lächerliche 360’000.- Steuern in der Schweiz bezahlt. Wie ist das möglich? Abhilfe hat ein Briefkasten auf einer netten Palmeninsel geschaffen. Um ca. 15 Millionen Franken sind wir abgezockt worden. „Just do it“ war wohl die Devise. Dieses Steuergeld fehlt z.B. dann im Breitensport und beim Bau von Sportanlagen. Viel Erfreulicheres und auch Unerwartetes gibt es auf dem internationalen Sportparkett zu berichten. Russland wird nach dem staatlichen Dopingskandal von den Olympischen Winterspielen ausgeschlossen. Das ist historisch! Endlich ein Zeichen des IOC. Das ist eine grossartige Nachricht so kurz vor Weihnachten. Ich bin motiviert, mich nächstes Jahr wieder für den Sport einzusetzen. Ich bedanke mich bei euch sportfaszinierten Leserinnen und Lesern für euer Interesse an meinen Gedanken. Merci für die vielen Rückmeldungen. Auf bald im 2018.