Ipsach, Verband Seeländischer Fischereivereine VSF
Freude und Sorgen um „Petri Heil“
Das Hagneck-Delta und die Aalte Aare sorgen im Verband Seeländischer Fischereivereine für zwiespältige Gefühle. Präsident Hans-Ulrich Sterchi skizziert an der DV in Ipsach künftige Verbands-Aufgaben.
**Tildy Schmid
In altbekannte Sorgen, wie die Überzahl Fische jagender Wildvögel, mischen sich zurzeit auch die geplanten Bauten der Kleinwasserkraftwerke. Sieben Baugesuche in verschiedenen seeländischen Gemeinden überprüft. Die Einsprache gegen die Erteilung einer Konzession sowie das Bauvorhaben des Wasserwirbelkraftwerks in der Schüss (Hauserwehr) ist noch hängig. Damit konfrontiert Hans-Ulrich Sterchi, Präsident des Verbands Seeländischer Fischereiverereine (VSF) die Delegierten an der 79. Versammlung in Ipsach. Die zugehörenden 19 Fischereivereine umfassen insgesamt 926 Fischer. Jörg Ramseier, Fischereiaufseher Kanton Bern skizziert die mehrmals überarbeitete Verordnung beim Fischen mit Widerhaken. Momentan ist in allen Fliessgewässern das Angeln mit Widerhaken generell verboten. In grossen Seen, Aarestau- und Bergseen ist der Widerhaken – unter bestimmten Aspekten und bei einzelnen Fanggeräten aber bedingt erlaubt.
Das neue Hagneck-Delta
Das neu entstandene Hagneck-Delta scheint sich zum Wasser- und Zugvogel-Reservat von nationaler Bedeutung zu entwickeln. Befürchtet werden vom VSF eventuelle Einschränkungen der Fischerei. „Die unterbrochenen Arbeiten an der Revision der Schutzzonen Verordnung werden wieder aufgenommen und von uns begleitet“, versichert Präsident Hans-Ulrich Sterchi. Eines der Ziele sei das Aufstellen von Hinweis-Tafeln, die längere Zeit ihre Gültigkeit behalten sollten. Im Übrigen dürfe man gerne mal der Natur ihren Lauf lassen und gespannt sein, was passiere.
Die Alte Aare
Über den Hochwasserschutz und die Revitalisierung der Alten Aare informiert Wasserbau-Ingenieur Jörg Bucher vom Tiefbauamt Kanton Bern. Bei all seinen Überlegungen habe er unter anderem auch die Anliegen der Fischerei sowie ökologische Aspekte einbezogen, versichert Bucher. Er umreisst die Ausgangslage, erläutert Massnahmen, Kosten und Finanzierung. Die von Hochwasser gefährdeten Gebiete gliedern sich in Schutzgebiete mit diversen Schutzansprüchen. Mit dem Schutzzielplan wird versucht allen Interessen und dem Hochwasserschutz und der Revitalisierung gerecht zu werden. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 23 Millionen Franken, die durch den kürzlich erfolgten Grossratsbeschluss abgesichert sind. Somit steht der Realisierung nichts mehr im Wege.
Arbeit für Fauna und Flora
Um die Fischer für das Forellenfischen am 16. März zu motivieren lädt die Sportlehrerin und Grossratskandidatin Andrea Zryd zu einer kurzen Fitnesseinlage. Derart angeregt, werden sich die Verbandsaufgaben einfacher anpacken lassen. „Die Bevölkerung und wir gewinnen, wenn sich die Lebensräume der Fische, Fauna und Flora verbessern“, schliesst Hans-Ulrich Sterchi die Delegiertenversammlung in Ipsach.