Bundeshausgeflüster #24
Die SP Bundeshausfraktion wurde in Magglingen entdeckt und natürlich beschäftigen uns die Bundesratswahlen. Wieso die Initiative eines «Service Citoyen» auch bei mir nicht auf Gegenliebe stösst, liest du gleich.
Was machen ein Bundesrat und eine Bundesrätin mit der Parteispitze in Magglingen?
Sie waren nicht im Trainingslager aber mit uns in der jährlichen Klausur, wo wir beispielsweise über politische Ziele diskutiert haben. Nach einigen strengen Stunden Politik ging es dann zum gemütlicheren Teil ins Waldhaus zum Fondueplausch- so wie bei den üblichen J+S- Kursabenden. Ich kann euch versichern, dass unsere Bundesrätin Elisabeth Baume- Schneider und unser Bundesrat Beat Jans entspannt und gut gelaunt waren. Der Rückweg zum Hotel war ziemlich eisig und sorgte für viele Lacher. Am nächsten Tag ging es wieder zur politischen Tagesordnung über. In der Bewegungspause traten unsere Kolleginnen und Kollegen in sieben Bundesrats-Challenges gegeneinander an, die von Hasan Candan und mir organisiert wurden. Über Amherds «F35- Kampfjet flugfähig machen» bis zu Röstis Autobahn bauen oder Jans «heisse Kartoffel rumreichen» konnten Punkte gesammelt werden. Ich habe gestaunt, wie viel Ehrgeiz und Teamfähigkeit an den Tag gelegt worden ist. Mit uns ist zu rechnen!
Politik, Fondue und Teamgeist – in Magglingen wurde nicht nur diskutiert, sondern auch gelacht, gespielt und ehrgeizig gekämpft.
In aller Munde sind die Bundesratswahlen und es ist unglaublich, dass ich nach einem Jahr in meiner ersten Legislatur schon wieder dem «Spektakel Bundesratswahlen» beiwohnen darf. Und ja- es ist wirklich ein Spektakel in mehreren Akten und ich hoffe, dass es nicht in einer Tragödie endet. Die Akte 1-5 kennt ihr und über den 6. Akt berichte ich im nächsten Geflüster...
Ein Spektakel in 6 Akten mit sicherer Zugabe
- Akt 1: Amherds Knallerbotschaft
- Akt 2: Pfister: Einmal will ich – dann wieder nicht
- Akt 3: Nein, nö, non, auf keinen Fall- die Kinderfalle
- Akt 4: Noch ein Pfister?? Mal googeln.
- Akt 5: Blocher will uns alle retten
- Akt 6: Überraschung
Die Nacht der langen Messer verpasse ich sicher nicht....
Was steht an in der SIK:
Die Initiative eines Service Citoyen wird besprochen; was will diese und wieso reiche ich einen Gegenvorschlag ein?
Jede Person leistet im Rahmen normaler Bürgerrechte und -pflichten einen Service Citoyen, resp. einen Gemeinschaftsdienst zugunsten der Allgemeinheit und Umwelt
Die Idee der Initiative ist meiner Meinung nicht falsch, aber unrealistisch aufgegleist. Wieso?
- Unklar, was als Milizarbeit gelten würde
- Doppelt Anzahl an Dienstpflichtigen, die der Wirtschaft entzogen werden
- Schwächt Engagement von Freiwilligenarbeit
- Lohndumping, da plötzlich Tausende z.B. in Pflegeinstitutionen einen Platz brauchen
- Verschiebung von Ausbildungen
- Einfluss auf Familienplanung
Ich finde aber, dass die ehrenamtliche Arbeit, wie z.B. Carearbeit, Training leiten, Waldputz, generell humanitäre Arbeit, Organisation von Anlässen, etc. unglaublich wichtig und unverzichtbar ist. Immer weniger finden Zeit dafür. Darum reiche ich einen indirekten Gegenvorschlag ein. Eine leicht verkürze Wochenarbeitszeit (38h/Woche oder je nach Branche max. 45h/Woche) bei 100% Lohn, soll die Freiwilligenarbeit fördern. Unser aktuelles Arbeitsmodell lässt nämlich nur noch wenig Spielraum für diese zu.
Statt einer verpflichtenden Dienstpflicht halte ich eine Arbeitszeitverkürzung für sinnvoller, um freiwilliges Engagement zu fördern.
Wie ist deine Haltung zu meinem Vorschlag, der leicht verkürzten Arbeitszeit zu vollem Lohn? Ich freue mich auch auf kritische Meinungen und auch andere Vorschläge!
Was hat sich sportpolitisch ereignet?
Ich habe bereits über die geplanten Sparmassnahmen beichtet und bin nun aktiv, mich im Interesse für das Allgemeinwohl dagegen zu wehren und die Betroffenen zu sensibilisieren.
Hier diverse Berichterstattungen:
Bielertagblatt «Der Schaden scheint klein – die Auswirkungen sind allerdings riesig»
Telebärn Weniger Geld für Sport
Eine Stimme aus der Sportcommunity zu den Sparmassnahmen: Lukas Zahner, ein renommierter Schweizer Wissenschaftler und Unternehmer im Bereich Gesundheit und Sport und zudem mein früherer Dozent, bestätigt die Wichtigkeit meines Engagements für Sport und Bewegung.
Wo triffst du mich im Februar noch an?
- Februar: Verein der Offiziere an der HSG: Podiumsdiskussion zur Sicherheitspolitik in der Schweiz
Geflüster
Auch in den Wintermonaten wurde geflüstert oder gar ein skurriles, nicht ganz ernst gemeintes Gerücht über mich verbreitet.
Im Bielertagblatt war getitelt, wann Zryd zur SVP übertritt. Der Grund war ein Bild von Bundesrat Rösti und mir, welches ich einmal in einem «Bundeshausgeflüster» genutzt habe. So entstehen wilde Gerüchte und ihr könnt beruhigt sein, ich bleibe Sozialdemokratin.
